Cum-Ex-Ermittlerin: Klingbeil muss "katastrophalen" Ampel-Fehler schnell korrigieren / Ex-Oberstaatsanwältin Brorhilker fürchtet Beweisvernichtung der Banken - "Künftiger Regierung läuft Zeit davon"


Banken und Finanzjongleure haben mit illegalen Steuertricks nach vorläufigen Ermittlungen einen Schaden von fast 30 Milliarden Euro verursacht, von denen sich der Staat bislang nicht einmal ein Prozent zurückgeholt hat. "Ich finde das immer noch unfassbar - die knapp 30 Milliarden sind ja sogar eine sehr konservative Schätzung. Es ist gut möglich, dass der tatsächliche Schaden noch sehr viel größer ist", so Brorhilker in der "NOZ". Zugleich lobte sie "ein klares Bekenntnis zum Kampf gegen Steuerhinterziehung und für wirksamen Steuervollzug" im Koalitionsvertrag von Union und SPD. "Das ist erst einmal gut. Die Frage ist jetzt, wie ernst es der Koalition mit diesen Versprechen ist, und das werden wir sehr schnell sehen."
An Klingbeil gerichtet sagte sie: "Die Wahrheit ist, dass der Finanzminister eine Menge machen kann, wenn er nur will", und zählte auf: beim Bundeszentralamt für Steuern entsprechende Prioritäten setzen; Bundesbetriebsprüfer losschicken; die Ermittlungen der Länder finanziell und personell unterstützen; ein gemeinsames Prüfungskonzept für Bund- und Länder aufsetzen.Das wären "politisch sehr populäre Maßnahmen, vielleicht nicht bei den Banken, aber bei den Bürgerinnen und Bürgern", so die Expertin. "Das Thema brennt wahnsinnig vielen Menschen unter den Nägeln, das sehen wir bei Finanzwende auch immer an den Reaktionen auf unsere Aktionen und Petitionen."Pressekontakt:Neue Osnabrücker ZeitungRedaktionTelefon: +49(0)541/310 207Original-Content von: Neue Osnabrücker Zeitung, übermittelt durch news aktuellOriginalmeldung: https://www.presseportal.de/pm/58964/6025032nachrichten-aktien-europa